Haus Rüschhaus
„Was soll ich Ihnen von meiner Lebensweise sagen? sie ist so einförmig wie Sie sie kennen, und sie mir grade zusagt, - Rüschhaus in seiner bekannten melancholischen Freundlichkeit"
„Ich lebe hier sehr still für mich, und das ist das Angenehme dran, es fällt den Leuten in Münster gar nicht ein, daß ich hier seyn könnte, sie denken auch nicht drüber nach, denn sie haben mich lange nicht gesehn, und "aus den Augen, aus dem Sinn!" bey Tage lese ich, schreibe ich, ordne meine Sammlungen, gehe spazieren und stricke Strümpfe ab, Abends zünde ich kein Licht an vor dem Essen, sondern sitze solange beym Feuerschein, mein Essen besteht Mittags aus Suppe wie die Leute sie essen, Pellkartoffeln und Leber, die ich den Sonntag warm, und die übrigen Tage kalt esse, – Abends Warmbier, und Butterbrot mit Käse, – es ist ein Glück daß ich immer dasselbe essen kann."

„Ach, ich habe mich in den letzten vier Jahren, seit ich krank war, sehr verwöhnt, wenigstens in allerley Wunderlichkeiten zugelassen, – z.b. nur Eins zu erwähnen, frühstücke ich erst um halb Elf, kalte Milch mit kaltem Wasser vermischt, oder mit etwas kaltem Kaffee, esse zu Mittag Nichts wie Kartoffeln in der Schaale, mit etwas allemahl kaltem Fleisch, – welche Thorheit! und doch hat sich meine Natur so dran gewöhnt, daß warme Speisen mich, schon nach einigen Tagen krank machen, deshalb bin ich immer unwohl in Münster."